Neue Expeditionsschiffe

Die Zahl der Kreuzfahrtschiffe weltweit wächst rasant weiter. Im Jahr 2019 wurden wohl mindestens 21 neue Schiffe ihren Dienst gestellt. Ein besonderes Augenmerk giltvor allem den neuen Expeditionsschiffen, die auch nach der COOVID19-Pandemie wieder vor allem in der Arktis und Antarktis unterwegs sein werden und damit den Trend zu außergewöhnlichen Luxusreisen unterstützen. Längst nicht alle Schiffe verfügen dabei über die ökologisch sinnvolle und modernste Antriebs- und Energietechnik, wie Hybrid-Antrieb (Strom- und Gas-Antrieb), Landstromversorgung, Abwasserklärung etc. Aber wir stellen sie dennoch einmal vor:


“World Explorer” (von Nicko Cruises)

Expeditionsschiff "World Explorer": Ab 2019 bietet Nicko Cruises abenteuerliche Kreuzfahrten, beispielsweise zur Antarktis, an. (Quelle: dpa/tmn/Nicko Cruises)

Expeditionsschiff “World Explorer”  (Quelle: Nicko Cruises)

War Nicko Cruises bislang vor allem als Flusskreuzfahrtlinie bekannt, so wagte sich die Reederei ab Spätsommer 2019 in das große Geschäft der ozeanischen Expeditonskreuzfahrten. Die World Explorer ist für max. 200 Gäste ausgelegt und ist- wie fast alle Expeditonskreuzfahrtschiffe – im Luxussegment angesiedelt sein. Zur Zeit wettert die World Explorer jedoch die schwierige See der Pandemie

“Hanseatic nature” und “Hanseatic inspiration” (von Hapag-Lloyd Cruises)

Im April und im Oktober 2019 geht Hapag-Lloyd Cruises mit zwei neuen Expeditionskreuzfahrtschiffen an den Start. Die nahezu baugleichen Schwestern bieten Platz für jeweils 230 Passagiere. Allerdings reduziert die Reederei die Zahl der Passagiere auf unter 200 bei ihren Antarktisreisen und Spitzbergen-Umrundungen.  Mit der höchsten Eisklasse sind beide Schiffe für Reisen in die Arktis und Antarktis prädestiniert, doch auch der Amazonas, die Großen Seen, Island und Feuerland sind geplante Fahrgebiete der Schwesterschiffe.

“Roald Amundsen” (von Hurtigruten)

Der Neubau sollte schon 2018 in Dienst gehen, aber es gab erhebliche Probleme und Verzögerungen im Baudock; seit 2020 ist die “Roald Amundsen” auf ausgewählten Routen unterwegs.. Es ist das weltweit erste Expeditionsschiff mit Hybrid-Antriebstechnologie. Für die Passagiere gibt es an Bord nur Außenkabinen, dazu u. a. drei Restaurants, einen Fitness- und Wellnessbereich und eine Panorama-Bar.

“Le Bougainville” und “Le Dumont d’Urville” (von Ponant)

Auch Pnant erweitert seine Flotte von Expeditionsschiffen und stellt 2019 zwei neue in Dienst: Zum Einen schon im April die “Le Bougainville”, und im August das Schwesterschiff  “Le Dumont d’Urville”. Sie kreuzt zunächst in der Ostsee.

“Hondius” (von Oceanwide Expeditions)

Konzipiert wurde die Hondius mit ihren maximal 174 Passagieren  für exklusive Fahrten in die Arktis und Antarktis. Ein besonderes Augenmerk erhält das Edutainment; so gibt es ein Deck exklusiv für Vorträge, Präsentationen und Filmvorführeungen.

“Coral Adventurer” (von Coral Expeditions)

Die Coral Adventurer wird 120 Passagieren Platz bieten und vor allem in ozeanischen Gewässern rund um Australien und Neuseeland unterwegs sein.

“Magellan Explorer” (von Antarctica21)

Antarktica21 schickt die neue Magellan Explorer überweigend in die Antarktis. Allerdings mit einem neuen An- und Abreisekonzept bei den innovativen Air Cruises. Statt mit dem Schiff vom südamerikanischen Kontinent reisen die Air-Cruise-Passagiere mit dem Flugzeug in die Antarktis (Kind George Island) und zurück. Statt der maximalen Anzahl von 100 Passagieren sollen dabei jweils nur 69 Passagiere auf Fahrt gehen.

“Celebrity Flora” (von Celebrity Cruises)

Eine Besonderheit stellt die Celebrity Flora dar. Sie wurde ausschließlich für den Einsatz im pazifischen Seegebiet rund um die Galapagosinseln konzipiert. Mit nur 100 Passagieren gehört das Schiff zu den kleinsten Expeditionskreuzfahrtschaiffen weltweit.

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Notwendiger Schutz der Antarktis vor “Overtourism” (touristischer Übernutzung)!

Die meisten Espeditionskreuzfahrtschiffe sind auch in der ökologisch besonders verwundbaren Antarktis unterwegs. Mittlerweile bereisen mehr als 50.000 Touristen jährlich die Antarktis; ohne die COVID19-Pandemie wäre es imJahr 2020 schon mehr als 70.000 geworden. Wissenschaftler befürchten mit einem stark wachsenden Interesse an der Antarktis gerade nach der Pandemie erhebliche negative Auswirkungen durch den wiederaufkommenden Antarktistourismus.

Einige fordern gar ein Ende des Antarktistourismusgeschäfts. Auch um der Gefahr einer internationalen Verbannung aus antarktischen Gewässern zu vermeiden, haben sich (heute mehr als 100) Kreuzfahrtreederein und Antarktisreiseveranstalter in der internationalen Organisaion IAATO zusammengeschlossen. Mehr Informationen können Sie dem bislang letzten veröffentlichten IAATO “Factsheet 2017-2018”, verfasst in Englisch, entnehmen.

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Links: IAATO & IAATO Factsheet 201-/2018

Link zu: Auswirkungen des Arktis- und Antarktistourismus (Mayer 2014)

— (c) Alle Rechte vorbehalten. travellinjosUno 2018 —


Anmerkung: Wer nicht auf die neuen Schiffe warten aber schon heute relativ umweltbewußt auf Kreuzfahrt gehen will, der solte die neue LNG-betriebene Aidanova buchen!



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